Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Juni 2016




Samstag 11.06.2016
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 19,3 Grad

Walk of ´n bisschen Shame, aber wirklich nur ein bisschen
Santa Cruz steht sich immer selbst im Weg


Ob das nun wirklich eine Großstadt ist? - Das könnte man mit den Augen von außen wohl anzweifeln, aber für uns ist und bleibt Santa Cruz de La Palma irgendwie immer die Metropole dieser Insel. - Inzwischen kaum noch, aber früher, als alles anders war, und nur manches besser, da sagte man im Tal, "ich fahr nach La Palma" wenn man meinte, man fährt nach Santa Cruz. - Inzwischen hat Los Llanos mit knapp 22.000 Einwohnern sehr viel mehr Bewohner, als Santa Cruz mit seinen etwas über 16.000 Einwohnern und die Wachstumsprognosen sind nicht wirklich auf eine Änderung dieses Verhältnis ausgelegt. - Kein Wunder, Santa Cruz hat keinen Raum sich auszubreiten und der Speckgürtel mit den "Breñas" schnappt der Hauptstadt auch noch Einwohner und Konsumenten weg. Ganz einfach, in dem man wohlfeile Urbanisationen und Einkaufszentren autofahrerbequem auf die Grüne, oder im Sommer Braune Wiese stellt. - Sicher ist das nicht die Schuld der Hauptstadt, dass andere Gemeinden ihren Geländevorteil zu nutzen wissen, aber Santa Cruz hat auch so gut wie gar nichts gemacht, um attraktiver für Bewohner und Konsumenten zu werden. - Oder doch? Hat man doch seit heute einen "Walk of Fame" mit dem ersten Sternchen. Stephen Hawking hat mitgemacht, sein Name steht darauf und wird als erster Stern auf der Avenida Marítima eingelassen. Es sollen viele weitere folgen. - Aber das war das Cabildo Insular, welches die Idee hatte und auch die Ausführung, also wieder nicht die Stadt…

Man hat immer nur reagiert und heute ist der Tourismus, und besonders eben die Kreuzfahrtgäste, ein markanter Motor geworden. Ich darf daran erinnern, dass man sich vor einem Jahrzehnt noch ziemlich abweisend gegenüber dieser Klientel verhalten hat. - Das ist inzwischen anders geworden und spätestens mit dem Angebot Stadtstrand orientiert man sich auch offiziell ein bisschen mehr in die Richtung Erlebnisstadt als der Ort, den man früher für Einkäufe und Erledigungen besuchen musste. - Die wunderbare Altstadt und große Bemühungen hat man sehr richtig unternommen, diese Fußgängerzone vom Hafen bis hin zur Plaza Alameda wirklich konsequent durch zu ziehen. - Gegen den Widerstand vieler Geschäftsleute, die immer noch dachten, man könnte in einer Stadt ohne Parkplätze weiterhin Waschmaschinen und Teppiche verkaufen. - Auch geschenkt, aber nicht genutzt, nur ein paar Meter weiter der Inselmuseum im Convento San Francisco. Mit vielleicht nur 15 Besuchern am Tag, weil es keiner findet und ebenso die "Oberstadt" mit dem wunderbaren San Telmo, Circo de Marte und Zeitgenössisches Museum, ohne jeglichen Besucher, weil kein lockender Weg dort hin führt. - Da gab es diese wunderbare Idee, neben dem Gebäude der Post einen Aufzug hinauf zu bauen, seit Jahren spricht man davon, aber man spricht immer nur.

Eine Verlängerung der Fußgängerzone sollte es werden. So pries man vor Jahren die "Marina La Palma" an und meinte damit nicht den Jachthafen an sich, sondern das moderne Gebäude, welches Läden und Restaurationen beherbergt. - Abends traf man sich dort, zum "Chillen" und anfänglich funktionierte das auch, dann allerdings verhängte man ein Zufahrverbot. Mit dem Auto muss man erst aus der Stadt raus fahren um dann vom südlichen Hafeneingang dorthin zu gelangen und wer zu Fuß dort hin will, der muss ein Zaungewirr hinter sich bringen, welches irgendwie so gar nicht einladend wirkt. - Jetzt verlassen die Mieter genervt dieses Gebäude und der Jachthafen an sich ist auch nicht beliebt. Der Schwall zerrt an den Booten und manchmal muss man akrobatisch springen, um vom Boot ans Land und umgekehrt zu gelangen. - Hafenangelegenheit, heißt es, dafür kann die Stadt nichts, allerdings stellt sich dann die Frage, für was kann die Stadt denn überhaupt, wenn man sich gegenüber solchen Institutionen nicht einbringen kann?

Und der Stadtstrand, will ich darüber eigentlich noch mal sprechen? - Muss man ja, auch wenn der wieder mindestens noch ein Jahr in die Zukunft verschoben wird, weil wieder mal, Gott sei Dank, andere gepfuscht haben. - Aber was tun wir dafür, haben wir das Wort Stadtstrand überhaupt begriffen? - Denn noch sieht das so aus, da ist auf der einen Seite ein Strand, dann eine der meistbefahrenen Straßen der Insel und dann kommt die Stadt. - Dabei bräuchte man die Straße gar nicht. Die dient lediglich als Durchfahrt in den Norden der Insel, trotz vorhandener Umgehungsstraße, oder dazu, einen Parkplatz zu finden, am besten genau vor dem Laden, in dem ich was kaufen will. - Ein Kompromiss, bis zu Avenida del Puente bleibt die Straße auch für den rollenden Verkehr offen, das Stück zwischen der Avenida und dem Schiff wird das aber zur Promenade. Damit könnte man dann touristisch und gastronomisch punkten, denn dann schlendert es sich plötzlich nicht nur in dem kleinen Bereich Innenstadt, sondern auch an der Küste.

Hauptstadtbashing, der Siebold hat wieder mal die Hauptstadt auf dem Kieker? - Wenn das mal so einfach abzutun wäre. - Seit fast 40 Jahren nun beobachte ich die Entwicklung dieser Insel und auch der Hauptstadt und habe auch die enorm großen Verbesserungen mitbekommen, welche sich in diesem Zeitraum auf der Insel ergeben haben. - Große Gratulation, nirgendwo anders möchte ich sein, aber an sich selbst stellt man eben die größten Bedingungen. Es ginge halt noch sehr viel mehr, mit mehr Mut, mehr Selbstbewusstsein und wenn man weniger auf andere Regionen blicken würde, nicht immer nur kopieren, sondern selber machen. - Die Ideen stammen ja auch nicht nur von mir, die haben auch andere bereits geäußert und wenn man was zu kritisieren hat, dann einfach nur, wie wenig wir aus unserem, fast unanständig vielfachem Potenzial gemacht haben.




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